In Ruhe trauern.

Raum. Licht. Frieden.

Ein Haus vor der letzten Ruhe.

Aussegnungshalle

Der architektonische Entwurfsgrundsatz gründet auf dem Gedanken ein Bauwerk zu schaffen, welches die Parameter: Raum, Licht, Offenheit und zugleich Abgeschiedenheit miteinander verbindet und eine Raumatmosphäre schafft, die einer Verabschiedung von Verstorbenen
sowie der Durchführung von Trauerfeiern würdig ist.
Das Gebäude ist grundsätzlich ein von äußeren Einflüssen geschützter Ort, welches in gewillten Situationen Offenheit zulassen kann, allerdings auf Konzentriertheit
und Ruhe ausgelegt ist.
Die grundsätzliche Gestaltung in Raum und Material hat ebenfalls Ruhepotenzial.
So werden wenige, reduzierte Materialien verwendet um diesen Gedanken zu unterstreichen.
Stampfbeton als Primärbaustoff strahlt eine umlaufende, nicht endende Kontinuität aus.

Architektur | Design | Entwurf
Bauort: D - 57482 Wenden
Bauvolumen: 6.700 m³
Nutzfläche: 360 m²
Art des Entwurfs: Ersatz-Neubau
Materialität: Stampfbeton | Holz
Entwurf: Februar 2021

Aussegnungshalle

Aufsteigend erinnert der durchaus archaisch anmutende Naturwerkstoff an die verschiedenen Lagen und Schichten des Lebens welche erst durch das spitz zulaufende Dach oberhalb der Aussegnungshalle zu enden scheinen. Die Fassade wird an einigen Stellen bewusst durch kleine Öffnungen aufgebrochen.

Im unteren Bereich erst leicht, sodass sich die Massivität er Wand vom Fundament bis hin zur Oberkannte immer weiter auflöst um den Entwurfsgedanken des Aufsteigens in Richtung Himmel weiterzudenken, sowie eine leichte (im weitesten Sinne) Transluzenz zu erzeugen.

Die den Verabschiedungsräumen sowie der Aussegnungshalle vorgelagerten Atrien lassen die fließende Verbindung zwischen Außen- und Innenraum zu, jedoch keine äußeren Einflüsse in diese Bereiche des Gebäudes ein. Hierdurch entsteht ein introvertierter Gebäudecharakter mit großzügiger und tageslichtorientierter Raumatmosphäre.

Lichtkonzept

Die Aussegnungshalle und zwei der Verabschiedungsräume werden maßgeblich vom einfallenden Tageslicht geprägt. Je nach Wettersituation auf sehr unterschiedliche Weise. Das Kunstlicht sollte so geplant werden, dass auf unterschiedliche Tageslichtsituationen reagiert werden kann, da Beerdigungen ja beinahe aussschließlich bei Tageslicht statt finden. Bei in unseren Breiten vorherrschende diffusen Licht, das eher kühl ist und auch in den Wintermonaten recht grau sein kann, wird mit sehr warmem Kunstlicht darauf reagiert. Bei Sonnenschein werden Teile der künstlichen Beleuchtung auf eine neutralweiße Lichtfarbe geschaltet, was den Räumen eine sachlichere, jedoch nicht kalte Atmosphäre gibt. Eine Anpassung an die Wünsche der verbliebenen Angehörigen ist allerdings jederzeit möglich.

Das Lichtkonzept ist in enger Zusammenarbeit mit Prof. Susanne Brenninkmeijer entstanden.

Einblicke

Der Entwurf konzentriert sich darauf, eine würdige Raumatmosphäre für Angehörige der Verstorbenen zu schaffen. Dies geschieht durch eine offene und zugleich geschlossene Architektur welche durch verschiedene Lichtsituationen (natürlich | künstlich) unterstrichen wird. Das Entwurfsziel den Angehörigen trotz einer Trauersituation eine offene, perspektivische Stimmung zu vermitteln, wurde in allen architektonischen Parametern konsequent verfolgt und umgesetzt.

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